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Nummer
Datum
09.10.2024
Alarmierung
09:29 Uhr
Einsatzende
20:00 Uhr
Einsatzstichwort
Bergbau & Höhenrettung / Person vermisst
Einsatzort
Annaberg-Buchholz, Ortsteil Frohnau
Fahrzeuge im Einsatz
Einsatzleitwagen, Drehleiter, Anhänger BBHRZ, Mannschaftstransportwagen, Hilfeleistungslöschfahrzeug,
Weitere Kräfte:
FF Annaberg, FF Cunersdorf, FF Frohnau, Polizei, Ordnungsamt, Kreisbrandmeister, Oberbergamt, Bergsicherung Schneeberg, Bergwacht Oberwiesenthal, Malteser Annaberg

Vermisste Person unter Tage

Der Bergbau und Höhenrettungszug der Stadtfeuerwehr Annaberg-Buchholz wurde am Mittwoch, den 09.10.2024 gegen 9:30 zu einer Personensuche alarmiert. In einem Waldstück im Ortsteil Frohnau wurde eine Person in einem stillgelegtem Stollensystem vermutet.

Ein Rucksack am Eingang des Grubenbaus und ein Fahrrad ließen auf eine entsprechende Situation vermuten. Diese Sachen wurden bereits einen Tag zuvor erstmalig entdeckt. Nachdem diese Gegenstände am Mittwoch immer noch vor Ort waren wurde das Oberbergamt und die Polizei verständigt.  Ebenso wurde der BBHRZ vorinformiert. Durch die Polizei wurden dann die Einsatzkräfte angefordert.

An der Einsatzstelle verschaffte sich der Einsatzleiter ein umfassendes Lagebild. In dem Waldstück ging es in einem scheinbar selbstgebautem Zugang ca. 3m senkrecht in die Tiefe. Dort gelangte man dann in das Stollensystem. Teilweise war dies mit Wassers geflutet. Vor Ort waren weiterhin die Feuerwehr Annaberg, Mitarbeiter der Bergsicherung Schneeberg und ein Kamerad der Bergwacht Oberwiesenthal als Fachberater.

Die Grubenwehr der Wismut und weitere Rettungseinheiten wurden über diesen Einsatz in Kenntnis gesetzt. Kräfte und Mittel waren aber vorerst ausreichend zur Verfügung.

Mit einem Fachberater des Oberbergamtes fuhren gegen 11:00 Uhr 4 Kameraden des BBHRZ ein. Mitgeführt wurde entsprechende Gasmesstechnik, ein Grubentelefon für die Kommunikation nach über Tage und erste Rettungsmittel. Auf den Ersten Metern konnten Spuren einer zeitnahen Befahrung festgestellt werden. Nach ca. 60 Meter erreichten wir einen Verbruch. Dort wurde ein Sprengstoffartiger Gegenstand festgestellt. Nach über Tage wurde eine entsprechende Lagemeldung abgegeben und der sofortige Rückzug angeordnet. 

Nach Bewertung der neuvorliegenden Situation zwischen nichtpolizeilicher und polizeilicher Einsatzleitung wurden Spezialkräfte des LKA aus Dresden nachgefordert. Eine weitere Befahrung/ Suche wurde vorerst eigestellt. Während der Wartezeit wurden andere Möglichkeiten, um in das Grubenfeld vorzudringen, erkundet und vorbereitet.

Nachdem die Spezialkräfte aus Dresden vor Ort waren fuhren 1 Polizeibeamter, 1 Kamerad des BBHRZ und der Mitarbeiter des Oberbergamtes wieder in das Stollensystem ein. Der vermeintliche Sprengkörper wurde durch den Polizeibeamten geborgen und nach über Tage verbracht. Dieser wurde dann im Laufe des Einsatzes unschädlich gemacht.

Der Mitarbeiter des Oberbergamtes untersuchte währenddessen den Verbruch. Die vorherrschenden Gegebenheiten ließen ein weiteres Vordringen der Spezialkräfte nicht zu. Daraufhin wurde entschieden mit einem Bagger ein Mundloch eines anderen Stollen aufzumachen. Als dieser zugänglich war, konnte erneut ein Rettungstrupp aus 4 Kameraden des BBHRZ und dem Mitarbeiter des Oberbergamtes in das Grubenfeld vorstoßen. So konnten weite Bereiche des Grubenbaues abgesucht werden.

Gegen 18:00 Uhr verließen die letzten Einsatzkräfte, nach umfangreicher Suche, dieses Grubenfeld. Ein letztes Grubenfeld wurde dann noch mit einem Boot erkundet. Dies hat laut Risswerk eine Verbindung zu dem abgesuchten Bereich. Auch hier konnte keine Feststellung gemacht werden.

Nach einer erneuten Lagebeurteilung zwischen den Kräften der Polizei, dem Fachberater des Oberbergamtes sowie dem Einsatzleiter der Feuerwehr, wurde festgestellt, dass alle vertretbaren Maßnahmen seitens der Kräfte der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr getroffen wurden. Eine abschließende Gefährdungsermittlung hat ergeben, dass ein weiterer Kräfteeinsatz unter Tage in keinem vertretbaren Verhältnis mit den vorliegenden Gefahren zu rechtfertigen ist. Die Einsatzstelle wurde an die Polizei übergeben.

Ein großes Dankeschön gilt dem Malteserhilfsdienst Annaberg sowie unserem „Küchenteam“ für die Verpflegung der Rettungskräfte an der Einsatzstelle und nach Einsatzende.



geschrieben von: PR